Der eigene Weg ist der einzig richtige

Ich kann immer wieder beobachten, wie die Menschen genau wissen, was das Richtige ist für ihre Mitmenschen. Bestes Beispiel ist Roger Federer. Wie oft wurde wohl in Online-Kommentaren schon sein Rücktritt gefordert? Ganz klar, der Federer muss unbedingt den richtigen Zeitpunkt für seinen Rücktritt finden. Das ist wichtiger, als jede Vorbereitung auf ein Turnier.

Ich sehe das alles ganz anders. Jeder soll den Weg gehen, der sich als den richtigen anfühlt. Im Entscheidungsmoment kann man sowieso nicht wissen, wie es am Ende ausgehen wird. Es wäre irrsinnig, schon im vornherein Gewissheit haben zu wollen, welcher Weg der richtige ist. Wenn man sich bewusst wird, gar nicht falsch entscheiden zu können, wird es wesentlich einfacher entspannt eine Entscheidung zu treffen. Richtig gelesen, man kann sich gar nicht falsch entscheiden. Zum Zeitpunkt der Entscheidung wählt man immer den zu dieser Zeit richtigen Weg. Niemand nimmt absichtlich den falschen Weg. Später würde man aufgrund neuer Erfahrungen vielleicht nicht mehr diesen Weg wählen. Diese Erfahrungen muss man jedoch zuerst gemacht haben. Deswegen ist es auch völlig daneben, sich selbst über eine Entscheidung aus der Vergangenheit aufzuregen. Es bringt nämlich absolut nichts und zieht einem noch wichtige Energie ab.

Um auf das Beispiel Sport zurück zu kommen. Roger Federer hatte bisher nie das Gefühl, ein Rücktritt wäre das beste für ihn. Er liebt Tennis und will es so lange weiterspielen, wie es ihm gefällt und sein Körper mitmacht. Er hat auch heute noch grossen Erfolg. Doch selbst wenn er nur noch die Weltrangliste 138 wäre, hätte er keinen Fehler gemacht. Ich denke nämlich nicht, dass RF in erster Linie wegen des Erfolges Tennis spielt. Es macht ihm Spass, er konzentriert sich auf das Sportliche und sicher nicht auf Nebensächlichkeiten wie der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt.

Ich habe in meinem Leben schon oft den Weg genommen, den mir mein Gefühl gewiesen hat. Oftmals habe ich das unbewusst so getan. Erst als ich einige Bücher über Persönlichkeitsentwicklung gelesen habe, wurde mir bewusst dass ich schon oft so gehandelt hatte. Besonders in der Liebe wollen die Menschen sehr genau wissen, was für andere das Richtige ist. Als ich mich mit Melanie nach nur drei Monaten Beziehung verlobt habe, spürte ich ganz viel Skepsis. Es wurde uns beispielsweise gesagt, dass wir erst ein paar Jahre zusammen sein sollten, ehe wir ans Heiraten denken. Wieso denn? Wenn ich das Gefühl habe, das Richtige zu tun, gehe ich doch keinen anderen Weg. Klar, es kann sein, dass die Beziehung nicht hält. Nur kann ich das im vornherein sowieso nie wissen. Da ist es doch sinnvoll, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Man kann nur gewinnen oder Erfahrungen sammeln. Sich diesen Satz einzuprägen lohnt sich. Hat man diese Einstellung verinnerlicht, wird es plötzlich ganz einfach Entscheidungen zu treffen.

 

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