Heute ist der Chalandamarz
Ja, das gibt es tatsächlich und dies sogar in der Schweiz. Dies ist ein Brauch im romanischsprachigen Raum von Graubünden. Dieser Brauch stammt noch aus der Zeit, als das damalige Rätien Provinz des römischen Reiches war. Chalandamarz markierte den Anfang des Jahres und diente dazu die bösen Geister zu vertreiben.
Heute ziehen die Schüler an diesen Tag schellend durchs Dorf, um den Winter zu vertreiben. Am Morgen ziehen die Knaben in blauen Gewändern und roten Mützen mit umgehängten Glocken durchs Dorf und schütteln diese kräftig. Damit soll das Gras besser wachsen. Dabei sammeln sie Geld und Esswaren, welche später gemeinsam verzehrt werden.
Am Nachmittag findet dann das Tanzfest für die kleineren Kinder statt, während die grösseren Kinder am Abend ihr Tanzfest geniessen dürfen.
Zu diesem Thema erschien im Jahr 2003 von Swissmint (offizielle Münzprägestelle der Schweizer Eidgenossenschaft) sogar eine Gedenkmünze.
Warum gibt es ein Schaltjahr?
Bekanntlich ist 2012 ein Schaltjahr. Der heutige 29. Februar gibt es also nur alle 4 Jahre. Doch was ist ein Schaltjahr und wieso gibt es das überhaupt?
Was ist ein Schaltjahr?
Bei einem Schaltjahr wird ein Tag eingeschoben, also der 29. Februar. Somit hat ein Schaltjahr 366 Tage und nicht wie ein normales Jahr 365. Es gibt Regeln, wie oft ein Schaltjahr vorkommt. Alle durch 4 und 400 teilbaren Jahre sind Schaltjahre. Glatt durch 100 teilbare Jahre sind allerdings keine Schaltjahre.
Wieso gibt es Schaltjahre?
Jeder Kalender ist wegen den natürlichen ungeraden Zahlen ein Kompromiss. Auf lange Sicht aber, können kleinste Ungenauigkeiten grosse Folgen haben. Ein Jahr hat 365,2422 Tage. Dadurch gibt es natürlich Verschiebungen und diese werden mit einem Schaltjahr korrigiert.
Seit wann gibt es Schaltjahre?
Schon im dritten Jahrtausend vor Christus erfanden die Babyloner Schaltmonate. 238 vor Christus führten die Ägypter für jedes vierte Jahr ein Schaltjahr ein. Im Jahr 45 war es Julius Cäsar, der einen Sonnenkalender einführte. In diesem Kalender gab es ebenfalls Schaltjahre, allerdings immer nach drei Jahren.
Doch auch mit dieser Regelung war das Kalenderjahr rund 11 Minuten länger, als ein Sonnenjahr. Bis ins 16.Jahrhundert summierte sich das auf zehn Tage.
Papst Gregor XIII machte im Jahr 1582 kurzen Prozess und liess diese zehn Tage einfach ausfallen, damit er wieder angepasst war. Weiter modernisierte er die Schaltjahrregelung, nach welcher wir auch heute noch leben. Somit fallen 36524,25 Tage in ein Jahrhundert. Den natürlichen Zeitmassen kommt dies sehr nahe. Die trotzdem noch vorkommenden minimalen Verschiebungen werden heut zu Tage mit Schaltsekunden ausgeglichen, von denen wir gar nichts merken.
Valentinstag: Alles nur Kommerz?
Heute ist der 14.02.2012, Valentinstag. Das heisst verliebte strömen in die Läden, kaufen Blumen, Schokolade und andere Geschenke für ihre Liebsten. Das perfekte Geschäft für den Detailhandel, die Floristen und die Süsswarenindustrie. Braucht man denn wirklich einen besonderen Tag, um seinem Schatz die Liebe zu zeigen? Ich brauche ihn nicht, mache Melanie in unregelmässigen Abständen kleine Überraschungen, damit sie auch wirklich überrascht ist und nichts erwarten kann.
Trotzdem finde ich so einen Tag für die Verliebten nicht verkehrt. Wir nutzen ihn indem wir zusammen essen und dann ins Kino gehen. Klar, das machen wir nicht nur am Valentinstag, doch es ist heute doch etwas spezieller. Letztes Jahr hat es Melanie sogar geschafft, mich an diesem Tag total zu überraschen (siehe: Ziel unbekannt).
Der Valentinstag eine Erfindung des Detailhandels?
Aber wie entstand der Valentinstag denn genau? Ist er eine Erfindung des Detailhandels, der Floristen oder der Süsswarenindustrie? Mitnichten! Es ist ein Gedenktag, der von der Kirche eingeführt wurde. Der Brauchtum dieses Tages geht auf einen Märtyrer namens Valentinus zurück. Er erlitt das Martyrium durch Enthauptung. Eingeführt wurde der Gedenktag von Papst Gelasius I im Jahre 469 und er galt für die gesamte Kirche. 1969 wurde er jedoch aus dem römischen Generalkalender gestrichen.
Im Jahre 1383 trug aus Anlass der Valentinsfeier Geoffrey Chaucer am Hof König Richards II das Gedicht „Parlament der Vögel“ vor. In diesem Gedicht geht es darum, dass sich an diesem Feiertag die Vögel um die Göttin Natur versammeln, damit jeder einen Partner findet. So erhielt der Valentinstag seine Popularität.
Valentinstag rund um den Globus
England
In England werden seit dem 15.Jahrhundert Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Früher bildeten sich die Paare durch Lose am Vorabend oder durch den ersten Kontakt am Valentinstag. Die Gattin des Dichters Samuel Pepys reagierte 1667 mit einem Blumenstrauss auf ein Liebesbrief Pepy’s, von daher könnte die Verbindung mit Blumengeschenken kommen.
USA
Englische Einwanderer brachten den Brauch in die Vereinigten Staaten.
Deutschland
Durch Amerikanische Soldaten wurde der Brauch nach dem zweiten Weltkrieg nach Deutschland getragen. 1950 wurde in Nürnberg der erste Valentinsball veranstaltet.
Japan
In Japan beschenken die Frauen die Männer am Valentinstag mit Schokolade. Die Männer hingegen beschenken die Frauen einen Monat später, am White Day, mit weisser Schokolade.
Südkorea
In Südkorea gibt es neben dem Valentinstag und dem White Day auch noch den Black Day. Wer am 14. Feburar und am 14 März leer ausging, betrauert dies am 14.April und isst Jajangmyeon, Nudeln mit schwarzer Sauce. In Südkorea hat inzwischen jeder 14 des Monats irgendeine romantische Bedeutung.
Italien
In Italien treffen sich verliebte am Valentinstag an Brücken oder an Gewässern. Dort sind häufig Vorrichtungen angebracht, um beispielsweise ein Fahrrad abzuschliessen. Diese Schlösser werden am Valentinstag zweckentfremdet, indem ein sogenanntes Liebesschloss angebracht wird. Auf diese Schlösser schreiben die Verliebten ihre Initialen oder kleben sogar Fotos von sich drauf. Dieses Schloss wird angeschlossen und jeder wirft einen Schlüssel ins Wasser. Dabei sollen sich beide etwas wünschen und den Wunsch für sich behalten. Meistens wird hier der Wunsch, die ewige Liebe gefunden zu haben, geäussert.
Während in China der Valentinstag vermehrt an Beliebtheit gewinnt, wird er in Brasilien am 12.Juni gefeiert. In Finnland wird der Tag als Freundschaftstag gefeiert. Hier werden – meist anonym – den Menschen, die man sympathisch findet, kleine Geschenke geschickt.
Allgemein bekannt wurde der Valentinstag durch die Werbung der Floristen und der Süsswarenindustrie. Also auch wenn sie den Valentinstag nicht erfunden haben, sind sie doch beträchtlich daran beteiligt, dass man den Valentinstag überhaupt kennt.
Zum Schluss wieder einmal das Lied des Tages. Vivo per lei von Andre Bocelli gefällt mir unheimlich gut und passt hervorragend zum heutigen Tag.
Dreikönigstag – Was feiern wir hier eigentlich?
Heute ist bekanntlich der Dreikönigstag. Wieder einmal ein Feiertag, doch was genau feiern wir eigentlich heute?
Geschichte
Die katholische Tradition bezeichnet mit dem Begriff „Heilige drei Könige“ die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums erwähnten Weisen aus dem Morgenland. In den ersten Jahrhunderten schwankt die Anzahl der Weisen noch, man ging also nicht immer von drei Königen aus. Origenes (185-254) nennt als erster die drei Könige. Diese Meinung hat sich bis heute klar durchgesetzt.
In der lateinischen Tradition kommen ab dem 6.Jahrhundert die Vornamen Caspar – Melchio – Balthasar vor. Bei den syrischen Christen heissen die drei Könige jedoch Larvandad – Hormisdas – Gushnasaph. Während die Armenier nach wie vor von zwei Königen ausgehen (Kagba und Badadilma), gehen die Äthioper sogar von sechs Königen aus (Tanisuram, Mika, Sisisba, Awnison, Libtar, Kasäd).
Warum glauben wir an 3 Könige?
Im 12.Jahrhundert glaubte man im christlichen Abendland, die Welt bestehe aus drei Kontinenten (Europa, Asien, Afrika). So wurden aus den drei Weisen, die drei Könige. Afrika wurde in dieser Zeit als schwarzes Land bezeichnet, weshalb der Vertreter Afrikas dunkelhäutig dargestellt wird. Allerdings wird erst ab dieser Zeit ein König dunkelhäutig dargestellt, vorher ging man von drei weissen Königen aus. Meistens wird der jüngste König – Caspar – als dunkelhäutig bezeichnet.
Der Bohnenkönig
In den 1950er Jahren wurde der Brauch des Bohnenkönigs vorallem in der Schweiz, Holland, Frankreich, England und Spanien wiederbelebt. Der Bohnenkönig bezeichnet den seit dem späten Mittelalter bekannten Brauch, am Dreikönigstag oder an dessen Vorabend einen König zu wählen und gemeinschaftlich sein Königreich zu begehen.
Dieser König wurde meist in einem Losverfahren auserkoren. Das meist verbreitete Losverfahren bestand in der Verteilung eines Kuchens, in den eine Bohne eingebacken war. Derjenige, der die Bohne in seinem Kuchenstück vorfand, dem fiel das Königsamt zu, deswegen auch der Name „Bohnenkönig“.
In der Schweiz ist dieser Brauch dank den Bemühungen des Kulturhistorikers Max Währen wieder populär geworden. Mit Hilfe des Schweizerischen Bäcker- und Konditorenverbandes wiederbelebte er diesen Brauch erfolgreich. Im übrigen Europa ist der Bohnenkönig eher eine lokale Erscheinung, während in Deutschland der Brauch vor allem von einzelnen Korporationen, wie Karnevalsvereine, gelebt wird.
Dann wünsche ich viel Glück beim König aus dem Brot graben und „en Guete“. 🙂